Die erste lange Fahrt

Ok, hier sei zugegeben, so richtig lässt sich das je eigentlich nicht als Fahrt bezeichnen. Es ging immer nur den Rhein hinunter, wie jetzt schon zum dritten Mal. Zweimal mit der RazFaz und nun mit der nOa.

Abschied in Duisburg

Wie immer war es schön vom dem doch recht viel befahrenen Rhein in den Pannerdenschen Kanal und dann in die Gelderse Ijssel einzubiegen. Die Geldersche Ijssel ist richtig schön zu befahren und jetzt noch mit einem höheren Wasserstand als normal ging es auch richtig schnell voran. Ich hatte es ja schon eigentlich gar nicht mehr erhofft das wir noch in Zutphen ankommen. Losgefahren sind wir in Duisburg um 10:15 und 20:20 waren wir in Zutphen. Das ging schon wirklich schnell. Jetzt noch irgendwas zu kochen machte auch keinen Sinn . . . große Lust dazu hatten weder Uwe noch ich. Uwe kannte ja auch den Ort noch nicht, also sind wir schnell hinein um noch ein wenig was zu essen und uns um zuschauen. Laut dem Fenzel soll ja Zutphen früher einmal ein bekannter und großer Hafen gewesen sein. Jetzt ist es ein beschaulicher Ort, den es auf jeden Fall anzusteuern gilt. Am schönsten ist der alte Vispoort Hafen. Von hier aus sind es nur 3 min in die Innenstadt mit reichlich Kneipen Restaurants und Kaffees.

Den nächsten morgen haben wir uns um 7:00 Uhr schon auf den Weg gemacht. Ziel war es Lemmer noch zu erreichen. Ein paar Schleusen haben nicht ganz so lange Öffnungszeiten, also ging es früh los.
Da der Wind auf dem Ijsselmeer ungünstig stand haben wir uns entschlossen in Zwolle die Geldersche Ijssel zu verlassen und über die Kanäle nach Lemmer zu fahren. Die festen Brücken auf dieser Strecke sind 6,5 Meter hoch, mein Geräteträger 5,00 Meter, das passt 🙂
Blöde wurde es nur vor der Voorstersluis. Hier habe ich extra ein Niederländischen Frachter nicht überholt. Mein Plan war es das er uns die Brücken und Schleusen öffnet und wir nur einfach hinterher fahren. Der Plan ging auch auf, bis zu Voorstersluis, da passten wir beide nicht hinein. . . . nachdem der Frachter geschleust wurde schaltete der Schleusenwärter die Schleuse um, sie war nun gesperrt. Weder über Funkt noch über die Wechselsprechanlage war der Schleusenwärter zu erreichen. Echt Blöd!

Der einzige Weg nach Lemmer führte nun über das Ketel- und Ijsselmeer. Bis Urk sollte der Wind noch 45 Grad von vorn kommen, dann direkt von der Seite. Es führt aber auch ein Kanal von Urk nach Lemmer, den werden wir auch nehmen. Aber erst am nächsten Tag, ab 20 Uhr ist die Schleuse gesperrt.
In Urk wird zu Zeit irgendein Kriegsfilm gedreht, daher ist der ganze östliche Hafen gesperrt, der Parkplatz komplett mit Containern und Zelten zugebaut. Die eigentlich Stadt ist aber weiterhin einen Besuch wert. Auch wenn hier unglücklicherweise das gute Fischrestaurant durch eine Hochzeit belegt war. OK, da gab es dann wieder Frikandel spezial / Fritten spezial. Das ist ja quasi mein Grundnahrungsmittel hier in den Niederlanden.

Morgens um 7:30 ging es dann weiter. Durch die Urkersluis, auch hier muss man sich per Telefon anmelden . . . und was passiert . . . es kommt eine Ansage das die Schleuse technische Probleme hat . . . aber um 8:00 Uhr wird sie geöffnet. GottSeiDank, wenn das so weitergeht kommen wir ja nie in Lemmer an. Alles klappt aber gut und ich nehme noch den zwar teureren Weg durch Lemmer, dafür ist es aber auch einfach durch die Stadt zu fahren. Mein Mast sorgt ja schon für Erstaunen.

An Uwe seinem Haus festzumachen klappt leider nicht, der Kanal ist mittlerweile so mit Schlamm zugesetzt, das ich mit 1,35 Meter Tiefgang zwar noch gerade eben so hineinfahren kann, aber nicht mehr ans Ufer komme. Also werde ich erst mal hier im Ferienpark festmachen und mich dann um eine Werft bemühen bei der ich den Mast stellen kann.

Am Sonntag geht es dann per Mitfahrgelegenheit wieder in den Ruhrpott. Uwe muss arbeiten und ich bekomme noch ein paar Impfungen am Montag.
OK, ein paar Impfungen ist gut, die Arzthelferinnen fragten mich mit erstem Gesicht ob ich das wirklich so machen wolle, das hatten sie so bisher auch noch nicht. Vier Impfungen in einer Sitzung . . . auch meine Ärztin meinte ich sollte morgen bloß nicht viel machen und schon mal gleich ein paar Kopfschmerztabellen kaufen . . . andernfalls würde ich sie morgen nicht mehr mögen 😉

Ist aber alles gutgegangen, ein wenig schlapp bin ich schon. Ich habe aber alle Termine auf morgen verschoben, so kann ich mich ganz in Ruhe um eine Werft kümmern bei der ich den Mast stellen kann und um einen Liegeplatz für einen Monat. Ich muss ja noch ein paar mal zum impfen.

Einen günstigen Liegeplatz habe ich dann auch noch gefunden. In der Jachtwerft Maronier, direkt neben der Innenstadt. Nur 2 min bis zum Supermarkt und 3 min bis in die Stadt. Nun kann nichts mehr passieren.